Therapie

Psychotherapie

Jeder Mensch erlebt Phasen, in denen er, ausgelöst durch schwierige Erfahrungen, häufig aber auch durch eine Ansammlung von (scheinbar) kleineren Vorkommnissen, das Gefühl bekommt, sein Leben nicht mehr gut zu meistern. Oft vergehen diese Phasen wieder, ohne dass eine Behandlung notwendig wurde. Es kann aber durchaus sinnvoll sein, sich in dieser Situation unterstützen zu lassen, um die Krise besser zu überstehen und den Aufgaben des eigenen Lebens wieder gewachsen zu sein, sich selbst besser verstehen zu lernen und eine andere Herangehensweise an Probleme zu erlernen.
Von einer psychischen Störung spricht man, wenn sich krankeitswertige Veränderungen des Erlebens und Verhaltens ergeben. Es kann zu Veränderungen im Fühlen (depressive Stimmung, Ängste, ständiger Ärger), im Denken (ständige Selbstzweifel, Grübeln), auch im Selbstbild kommen. Oft zeigt sich psychisches Leiden auch in Form körperlicher Probleme und Symptome (Schlafstörungen, Schmerzen, Verdauungsprobleme, etc. ). Typischerweise sind psychische Störungen mit deutlichem persönlichem Leidensdruck bzw. Belastungen und Problemen in mehreren Lebensbereichen (Arbeit, Familie, persönliches Leben) verbunden. Betroffene können durch reine Willenskraft und Disziplin ihre Erkrankung nicht ausreichend beeinflussen. Die Folgen der psychischem Symptome sind dann meist Probleme, den Alltag zu bewältigen oder Beeinträchtigungen von sozialen Beziehungen bzw. Schwierigkeiten soziale Rollen auszufüllen.
Psychotherapie ist eine Frage des Vertrauens. Die Basis zur Veränderung stellt eine hilfreich erlebte Beziehung zum Psychotherapeuten dar, in der sich die oder der Betroffene verstanden und unterstützt fühlt. Psychotherapie umfasst wissenschaftlich fundierte Methoden, die nachweislich zur Veränderung von psychischem Leiden führen können.

Verhaltenstherapie

Verhaltenstherapie besteht aus wissenschaftlich überprüften Methoden, mit deren Hilfe Patienten die Muster ihres Denkens, Fühlens und Verhaltens  erkennen und verändern lernen. Sie orientiert sich an der heutigen Lebenssituation, ohne dabei die Lerngeschichte außer Betracht zu lassen. Verhaltenstherapie orientiert sich an der Hilfe zur Selbsthilfe. Mit der Erkenntis über Entstehung, Auslösung und Aufrechterhaltung von Mustern soll „Handwerkszeug“ mitgegeben werden zur eigenständigen Überwindung von Problemen und psychischen Beschwerden.

Verhaltenstherapie kann z.B. bei folgenden Störungen helfen:

  • Affektive Störungen, z.B. Depression
  • Angst- und Panikstörungen
  • Essstörungen
  • Zwangsstörungen
  • psychosomatische Erkrankungen

Kosten

Bei Vorliegen entprechender Voraussetzungen kann ich über die gesetzlichen Krankenkassen Psychotherapie als Kassenleistung abrechnen. Voraussetzung ist einerseits, dass es sich um ein „krankheitswertiges“ Leiden handelt, also um mehr als nur eine momentane Verstimmung. Voraussetzung ist auch, dass in den letzten 2 Jahren vor Beginn nicht bereits eine Therapie stattgefunden hat. Nur unter besonderen Bedingungen kann vor Ablauf dieser Frist erneut Therapie begonnen werden.

Rahmenbedingungen

Die Praxis wird als „Bestellpraxis“ geführt, das heißt, es gibt keine offene Sprechstunde, sondern Termine müssen vorab vereinbart werden, auch Ersttermine zur Abklärung.

Ablauf

Zur Klärung der Voraussetzungen und Ziele einer Therapie und zur Diagnostik können auf Kosten der Krankenkassen Sprechstundentermine und „Probesitzungen“ (probatorische Sitzungen) wahrgenommen werden. In diesen soll auch geprüft werden ob Therapeut und Patient „zusammenpassen“, also ob eine hilfreiches Bündnis geschlossen werden kann. Wenn dies der Fall ist kann ein Antrag auf Psychotherapie gestellt werden, je nach Schwere und Bedarf auf Kurzzeittherapie oder Langzeittherapie. Eine Kurzzeittherapie kann später auch in eine Langzeittherapie umgewandelt werden, auch Verlängerungen können beantragt werden. Für Patienten wichtig zu wissen ist, dass Informationen über Person und Therapie nur an einen fachlich ausgebildeten Gutachter anonymisiert weiter gegeben werden.